5. Ausstellung: Ursula Halmágyi

Im Juli darf der Kulturverein h{ART}egg die akademische Malerin und Graphikerin Mag. art. Ursula Halmágyi aus Hollabrunn im KULTUR•PUNKT HARDEGG begrüßen.
Es wäre vermessen ihre »Reisebilder« auf unser Schwerpunktthema »Wald« einzuengen – setzt sie sich doch als Weit- oder Weltreisende mit der »Landschaft« im weitesten Sinn auseinander.

Vernissage: Samstag 23. Juli um 17 Uhr mit einem kleinen Buffet!
Wir freuen uns darauf, bei einem Künstlerinnen-Gespräch zwischen Agnes Waldstein und Ursula Halmágyi die Malerin näher kennenzulernen.

 Halmagyi_Ecuador-Ursula Halmágyi ist im Sudetenland geboren und wächst in Deutschland auf. In Wien besucht sie die Akademie der Bildenden Künste, wo sie 1965 in den Fächern Malerei und Graphik diplomiert. Danach wird Hollabrunn, die Heimat ihrer Großeltern, zum Lebensmittelpunkt. Sie widmet sich ihren drei Kindern und dem künstlerischen Schaffen. Von 1975 bis 2002 unterrichtet sie am BG Hollabrunn Bildnerische Erziehung und Werkerziehung. Sie ist Mitglied des Künstlervereins »Westliches Weinviertel«, leitet 2004 bis 2006 die Stadtgalerie Hollabrunn, ist Mitbegründerin des Vereins »grenzArt« und 3 Jahre lang Obfrau bis 2009. Seit einigen Jahren arbeitet sie regelmäßig mit Kindern in Kenia/Afrika (*dazu bitte ganz nach unten scrollen!).

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Seit 1963 sind ihre Werke in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland zu sehen: Wien, Linz, Salzburg, Feldkirch, Innsbruck, St. Pölten, Krems, … in Breclav erhält sie einen Preis der Graphikbienale 2005, in Paris stellt sie im Centre d’Art Contemporain aus.

Hauptthema ihrer Arbeit ist die »Landschaft«, die sie auf ihren zahlreichen Kunstreisen in den Osten (Usbekistan, Mongolei, China, …) oder Westen (Guatemala, Ecuador, Hawaii, …) kennenlernt. Im Atelier entstehen großformatige Zyklen in den Techniken Aquarell, Radierung, Collage.

Reale Landschaften wandelt Ursula Halmágyi durch die Reduktion auf horizontale, diagonale und vertikale Linien, Flächen und Strukturen zu neu strukturierten Räumen, allgemeingültige Landschafts-Signa, die – durch Farbgebung verstärkt – uns die Seelen dieser Landschaften spüren lassen. Ihre in der Ausstellung ebenfalls gezeigten Reisetagebücher zeigen die Ursprünge – die Quellen – die Wege zu den Bildern.

Marina Marsilio schreibt in »Kunstreisen – eine Leidenschaft« über die Künstlerin:

Sie skizziert, entwirft, fotografiert, erforscht die Struktur der Landschaft … Würden wir Ursula Halmágyi auf ihren Reisen begegnen, wäre sie für uns eine Beobachtende, Arbeitende, Entwerfende. Besuchen wir die Ausstellung ihrer Reisezyklen wird sie für uns eine im wirklichen Sinne Reisende.

Nach der Eröffnung ist die Ausstellung am 24., 30. und 31. Juli von 10–12 und 15–17 Uhr geöffnet, die Künstlerin ist immer anwesend und freut sich auf Ihren Besuch.

* 6 Wochen in Bombolulu/Mombasa/Kenia

Schon das 4. Jahr unterrichtet Ursula Halmágyi Bildnerische Erziehung in einer Grundschule des »Olives Rehabilitation Centre« im Slumviertel Bombolulu. Mit einem Koffer voll gespendetem Zeichen- und Malmaterial reist »Madam Colours – Madam Uschi« an und unterrichtet die Kinder in einem Gegenstand, den es hier in einer Primary school nicht gibt. Mit Hingabe zeichnen die Kids der 1. und 2. Klassen, was sie im Alltag bewegt: Familie, Großfamilie, Haustiere, Früchte, das Essen.
Immer wieder freut sich die ehemalige – wie sie selber schreibt: nicht mehr ganz jungen, altgedienten – Hollabrunner BG-Zeichenlehrerin über »die zeichnerische Begabung, die herzliche Aufrichtigkeit und die ganz nahe Nähe der Kinder«.

Die Schule ist 8-klassig mit einem vorausgehenden Kindergarten. Im heurigen Jahr besuchen 146 Kinder im Alter von 6–18 den Unterricht. Kleine Nachbarsbuben spielen im Sand des Schulhofs, denn die Schule ist mitten im Slum, rundherum leben die kinderreichen Familien der armen Bevölkerung, die sich oft das Schulgeld nicht leisten kann.

Deshalb ist neben dem Unterricht die Entwicklungshilfe ein zentrales Anliegen dieses Projektes von Ursula Halmágyi: aus dem Ertrag von Spendenaufrufen und Ausstellungen der Werke ihrer afrikanischen SchülerInnen in Hollabrunn konnte sie heuer für 85 Kinder der 2. bis 5. Klasse das Schulgeld für das 2. Trimester zahlen.

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