Die Erwartungshaltung war groß. „Kunst im Rausch der Erkenntnis“ und ein „dionysisches Karussell“ hatten die Aussteller Gerald Kofler und Peter Weißensteiner angekündigt. Auf der Anreise nach Hardegg ging es auch gelegentlich durch kleinräumige Wolkenbrüche. Wäre das die erste Eröffnung seit langem – genau: seit August 2019 – bei Regenwetter ?
Letzteres sei zuerst beantwortet. Es hat tatsächlich die ganze Zeit geregnet. Aber die Temperatur war mild, der Regen nicht annähernd so intensiv, wie wir es in letzter Zeit öfter erlebt haben. Es war zum Aushalten.
Auch die Eröffnung selbst war nicht so dionysisch, wie manche es sich auf Grund der Biografien der Künstler und des Textes der Einladung erwartet haben. Es wurde ein Text von Gerald Kofler verlesen, der etliche Künstler zitiert, die Alkohol als stimulierend für ihr Schaffen betrachten. Im Weinviertel und noch dazu mit 2 Bauern als Ehrengästen – Landtagsabgeordneter Richard Hogl und Bürgermeister Friedrich Schechtner – tritt er damit – zumindest was diese spezielle Form des Alkoholkonsums betrifft – offene Türen ein.
In der Galerie selbst stellt Gerald Kofler Fotos zum Thema Alkohol aus. Peter Weißensteiner bedient mit Bildern und kleinen Skulpturen den 2. Teil des Titels der Ausstellung, „Doppelgänger“. Außerdem steht in einem Eck der Galerie ein Kasten, der Einblicke in die Zukunft verspricht. Ein Besucher wollte anscheinend die Zukunft so genau wissen, dass es nicht möglich war, selbst die Voraussage auszuprobieren.
Bis zum 10. August 2025 kann die Ausstellung noch an Samstagen und Sonntagen von 14 bis 18 Uhr besucht werden.